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22-01-13
Rubrik: Fessenheim, Anti-Atom, Pressemitteilung
Offener Brief an die Regierungspräsidentin und an die lokalen Medien

Reaktionen der Antiatombewegung auf die Anschuldigungen von Harald Kraus, BM von Eschbach

Sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin, liebe Bärbel Schäfer,

wir sind Vertreter der Antiatombewegung aus dem Dreyeckland und fordern schon seit Jahrzehnten die sofortige Stilllegung des AKWs Fessenheim. Unsere MitstreiterInnen kommen von beiden Seiten des Rheins und aus allen politischen Richtungen. Wir praktizieren die deutsch-französische Freundschaft auf der untersten Ebene in Form von persönlichen Kontakten und enger Zusammenarbeit. Wir "leben" das, was in Paris, Berlin, Straßburg und Stuttgart auf den verschiedenen Regierungsebenen medienwirksam als "Völkerverständigung" verkündet und gepriesen wird.
Wir verfolgen seit Jahrzehnten alle Ereignisse um das Atomkraftwerk Fessenheim und sind auch über die Aktivitäten von CLIS (ehemals CLS) bestens informiert. Wir kennen alle vorgebrachten Beteuerungen, das AKW Fessenheim sei sicher, zur Genüge. Diese Argumentationen waren jahrzehntelang Usus und beruhten auf der Einstellung der damaligen atomkraftfreundlichen Regierungsparteien in enger Verflechtung mit den Energiekonzernen (sprich: Atomlobby).
Es hat lange gedauert, bis sich die Verhältnisse, dank unserer demokratischen Gesellschaftsordnung mit den entsprechenden Wahlergebnissen und auch dank unseres Widerstandes, grundlegend geändert haben. Das scheint in gewissen politischen Kreisen noch nicht angekommen zu sein.
Bitte nehmen Sie sich die Anschuldigungen, die gegen Sie vorgebracht werden, nicht zu sehr zu Herzen. Es sind eher hilflose Versuche den alten Zeiten nachzutrauern.
Gewiss, es gibt (und das nicht nur im Elsass) auch Unmut gegen die neuen Entscheidungen und auch viele Ängste. Dafür aber Sie, liebe Frau Schäfer, und mit Ihnen unsere Landesregierung verantwortlich zu machen ist billig und lächerlich. Und schließlich und endlich handelt es sich bei den Ergebnissen des Gutachtens, das den Anstoß des Ärgernisses geliefert hat, um schon längst bekannte Tatsachen.
Wir können Ihnen versichern, dass wir auf die Sorgen unserer französischen Nachbarn, die auch uns bei unseren Aktivitäten begegnen, mit freundschaftlicher Diskussionsbereitschaft und guten Argumenten reagieren. Dies ist unser Weg weg von der gefährlichen Atomkraft hin zu den erneuerbaren Energien. Darum haben wir gleich nach der Entscheidung aus Paris aus „Stopp Fessenheim“ jetzt „Fessenheim OUI, nucléaire NON MERCI !“ gemacht, und das alte Soldatenlied „Die Wacht am Rhein“, das auch Hymne der Anti-Wyhl-Proteste war, zeitgemäß umgedichtet:

Im Elsass und in Baden, war lange große Not.
Da schossen wir für unsere Herrn im Krieg einander tot.
Heut stehen wir zusammen für unsre Freundschaft ein:
Wir halten hier gemeinsam eine andere Wacht am Rhein!

In diesem Sinne können Sie auch weiterhin mit unserer Unterstützung rechnen.

Herzliche Grüße aus dem Dreyeckland

Breisach, den 22.01.2013

Gustav Rosa (für die Mahnwacher vom Neutorplatz in Breisach), Gabi Schwenk-Grozinger (für die Mahnwacher vom Werderplatz in Müllheim), Lothar Menges (SPD-Breisach), Dr. Andreas Hoffmann (Umweltliste Breisach), Erika Jacobsen (Team Bayer - SPD), Axel Mayer (BUND), Claude Ledergerber (CSFR), Besma Ben Sedrine (Stop Fessenheim Colmar), Lioba Schneydik (Anti-Atom-Gruppe Freiburg) u.a.


Dateien: 20130122-Kraus_Schaefer.pdf
20130112-1-Schaefer.pdf
20130112-2-Schaefer.pdf
20130112-3-Schaefer.pdf

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