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10-12-11
Rubrik: Pressebericht, Aktionen SPD
Demo gegen Rassismus und rechte Gewalt



Etwa 1000 Menschen haben am Samstag in Freiburg gegen Rassismus und rechte Gewalt demonstriert. Aufgerufen hatte das "Freiburger Bündnis gegen Rassismus und Diskriminierung", ein breites Bündnis von Organisationen und Einzelpersonen.

Ursache für die Demonstration waren die rassistisch motivierten Morde von Neonazis an zehn in Deutschland lebenden Türken und Deutschen mit türkischen Wurzeln.

Die Demonstration startete mit einer Kundgebung am Platz der Alten Synagoge, wo am 10. November 1938 Nazis die Synagoge angezündet hatten. "73 Jahre später sind Neonazis wieder aktiv", so Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach. Unerträglich sei es, "dass Menschen aus unserer Mitte ins Fadenkreuz des braunen Terrors geraten sind". Deshalb sei es wichtig, einzustehen für eine offene, tolerante und vielfältige Stadt.

Metin Erd vom "Freiburger Bündnis" betonte, individuelle und kollektive Ausgrenzung passe nicht in dieses Land. "Unsere Gesellschaft braucht Zeichen durch Aktionen und Aktivitäten, dass es so nicht weitergehen kann." In der Vergangenheit habe man bei Themen wie Chancengleichheit nicht immer kluge Entscheidungen getroffen. "Aber wir haben Hoffnung und gute Beispiele."

Max Heinke von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) nannte es "schwer zu ertragen, wenn die, die sich gegen Nazi-Aufmärsche stellen, verfolgt werden". Der Staat habe in der Vergangenheit rechte Gewaltstrukturen nicht ernst genommen, dagegen Gruppen wie die VVN als "linksextrem beeinflusst" diffamiert.

Bernd Wagner, Kreisvorsitzender des DGB, sprach von einer "Mentalität des Wegschauens und einer Verharmlosung rechtsextremer Gewalt". In den vergangenen zwei Jahren seien 400 Waffen bei Neonazis gefunden worden, "für den Gebrauch bestimmt". Es sei eine ungeheuerliche Tatsache, dass öffentliche Gelder den Aufbau von braunen Terrororganisationen erst ermöglicht hätten. Wagner: "Wir müssen die NPD und rechtsextreme Organisationen verbieten."

Sein Appell, auch bei der Demo die Gemeinsamkeiten aller gegen Rechts Engagierten in den Vordergrund zu stellen, ging auf. Ganz unterschiedliche Gruppen von Linken bis zu Kirchenleuten waren dem Demonstrationsaufruf gefolgt, dem sich auch ein "schwarzer Block" von autonomen Antifaschisten und eine autonome Sambagruppe anschloss. Die Polizei war präsent, hielt sich aber zurück. In einem langen Demonstrationszug ging es über die Rempartstraße durch das Martinstor Richtung Siegesdenkmal. Als die Demonstration nach zwei Stunden aufgelöst wurde, zeigten sich die Organisatoren sehr zufrieden. "Wir hatten wenig Zeit für die Vorbereitung, aber hier ist ein bunt gemischtes Spektrum. Alle waren diszipliniert, das hat gut geklappt", meinte Bernd Wagner. Und Sozialbürgermeister Kirchbach sagte: "An einem Adventssamstag bei nasskaltem Wetter so viele Leute auf die Beine zu kriegen, das ist ein Erfolg."

Demo gegen Rechts: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/demo-gegen-rechts


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