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29-11-17
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim
Atomaufsicht fordert Transparenz

Sitzung zum Akw Fessenheim.

COLMAR (bnü). Es hatte groteske Züge: Möglicherweise kommt es in einem Jahr zur Stilllegung des Akw Fessenheim. Gleichzeitig schienen bislang der Rückbau und dessen Vorbereitung durch den Betreiber Electricité de France (EdF) in der Überwachungskommission Fessenheim (Clis) ein Tabuthema zu sein.

Pierre Bois, Leiter der Straßburger Abteilung der französischen Atomaufsicht (ASN), hat nun offensichtlich weniger Scheu als seine Vorgänger, heiße Eisen anzupacken. Im Laufe der Kommissionssitzung am Dienstag forderte er, EdF müsse klarstellen, wie es mit Fessenheim weitergehe. "Sollte sich die Stilllegung bestätigen", sagte Bois, "muss man sich wichtige Fragen bezüglich des Rückbaus stellen, etwa wie die Lagerung und der Abtransport des verbrauchten Brennmaterials vor sich gehen sollen." Zugleich betonte er, dass seine Behörde die Sicherheitsanforderungen, auch wenn die Abschaltung beschlossen sei, nicht zurückschraube.

Zur Frage eines möglichen Wiederhochfahrens von Reaktor 2 in Fessenheim, der seit Juni 2016 wegen eines Dampfgenerators mit Produktionsmängeln nicht in Betrieb ist, blieb der Chef der Straßburger Atombehörde erneut eine Antwort schuldig. Entgegen der EdF, die eine erneute Inbetriebnahme für Ende Januar 2018 anpeilt, sagte Bois, es gebe keinen genauen Zeitplan.

Im Gespräch nach der Sitzung versicherte Bois, dass seine Behörde nun auf den Stilllegungsantrag des Betreibers warte. Die ASN sei vom Besuch des Chefs der Nuklearsparte von EdF im November in Fessenheim unterrichtet worden, der mit der Belegschaft über die Stilllegung Ende 2018/2019 gesprochen hatte (die BZ berichtete). In der Planung der Atomaufsicht für die Zehnjahresinspektionen der älteren Reaktoren in Frankreich wird Fessenheim bereits nicht mehr aufgeführt.

Online Kommentare:
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Die veröffentlichten Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
 
Gustav Rosa: 29. November 2017 - 22:08 Uhr

@Bärbel Nückles: "Möglicherweise kommt es in einem Jahr zur Stilllegung des Akw Fessenheim."

Da klingt der Pressebericht von Dernières Nouvelles d’Alsace DNA doch etwas anders: spd-breisach.de. Es ist offensichtlich, dass die Entscheidung gefallen ist: Das AKW Fessenheim wird abgeschaltet und endgültig stillgelegt! Jetzt wird nur noch über den Termin diskutiert. Aber auch hier ist der Rahmen September 2018 - April 2019 fest vorgegeben.

Warum tun sich die deutschen Medien so schwer, die Realität - die eigentlich eine fette Schlagzeile wert ist - zu akzeptieren und die Leser entsprechend zu informieren?


Eine weitere Nachricht von der gestrigen Sitzung (auch eine Schlagzeile wert) bleibt ebenfalls unerwähnt: Die Vorstellung des neuen "individuellen Notfallplans" (PPI = plan particulier d'intervention) für das AKW Fessenheim. Gerade die Stilllegungsphase bringt neue Risiken mit sich - da ist ein wirksamer Katastrophenschutz auf beiden Seiten des Rheins von eminenter Wichtigkeit...


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