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15-09-18
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim
Wie soll der Protest weitergehen?

Atomkraftgegner trafen sich in Breisach / Drohung mit Blockaden bei Laufzeitverlängerung.


Einen baldigen Termin für die Abschaltung des Atomkraftwerkes in Fessenheim forderten mehrere Gruppen und Organisationen bei einem Treffen in Breisach. Foto: Hans-Peter Ziesmer

Hier der Link zum Originalbericht: http://badische-zeitung.de/breisach/wie-soll-der-protest-weitergehen#downloadpaper

BREISACH (BZ). Im Anschluss an die 386. Montagsmahnwache auf dem Neutorplatz in Breisach trafen sich 45 Atomkraftgegner, die 20 Gruppen und Organisationen aus Deutschland, Frankreich und der Nordschweiz vertreten, in der Bahnhofsgaststätte "Perron", um über anstehende Aktionen zu diskutieren. Anlass war der immer wieder hinausgezögerte Abschalttermin des Atomkraftwerks Fessenheim. Thema waren auch künftige Formen des Protests.

Laut Gustav Rosa, Organisator der Mahnwache Breisach, kam die Initiative zu dem Treffen von der Anti-Atom-Organisation ".ausgestrahlt" aus Hamburg. Überrascht sei man über die große Anzahl der Teilnehmer gewesen. Dies wurde als Beleg dafür genommen, wie aktuell die Thematik – nicht nur in der Region – ist.

Zur Diskussion standen Vorteile der Protestformen Demonstration beziehungsweise Menschenkette, wobei sich ein klarer Trend zu letzterer herauskristallisiert hat. Sie sei familienfreundlich, hole die Teilnehmer "vor der Haustür" ab, sei großflächig und leicht mit einem Event zu verknüpfen. André Hatz von der Organisation "stop fessenheim alsace" stellte bei dem Treffen ausführlich die französische Sichtweise zum Schließungsprozess dar. Er forderte, zeitnah Druck im Elsass aufzubauen. Proteste auf deutschem Boden würden weder die Präfektur noch Paris beeindrucken.

Angesichts der knapp bemessenen Zeit und des intensiven Meinungsaustausches seien keine verbindlichen Entscheidungen getroffen worden, berichtet Rosa. Es wurde vereinbart, dass die Teilnehmer des Treffens ihre Eindrücke in ihre Gruppen, Vereine und Organisationen mitnehmen und darüber beraten, wie künftig am besten vorgegangen werden soll. Man war sich einig, dass der Druck auf die EDF verstärkt werden soll, endlich einen verbindlichen Abschalttermin bekannt zu geben. Weniger Begeisterung habe der Vorschlag gefunden, die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung in die Protestaktionen mit einzubeziehen, beziehungsweise mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Falls die EDF den Abschalttermin über das Jahr 2019 hinauszögern und im kommenden Frühjahr sogar den Austausch von abgebrannten Brennstäben einleiten sollte, werde die Protestbewegung geschlossen Flagge zeigen, sagt Rosa. Neben friedlichen Protestformen werde man auch vor Blockaden bei der Aus-und Anlieferung von Brennelementen in Lingen und vor den Toren des Atomkraftwerks Fessenheim nicht zurückschrecken.

Mit einem offenen Brief hat sich derweil auch Eberhard Bueb, Mitglied der Breisacher Mahnwache und ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Grünen, an den deutsch-französischen Grünenpolitiker Daniel Cohn-Bendit gewandt. Darin bedauert Bueb, dass Cohn-Bendit das angetragene Amt des französischen Umweltministers nicht angenommen hat. Als wichtiger Berater von Emmanuel Macron solle er sich jedoch gleichwohl bei der EDF dafür einsetzen, dass der Abschalttermin noch im Jahr 2018 eingehalten wird.


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