Ein kleines Motorboot startete am Samstagnachmittag vom Breisacher Rheinufer aus zu einer Protestfahrt gegen das Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim. Enden soll die Reise am Freitag, 28. August, im holländischen Dordrecht, 20 Kilometer vor Rotterdam.
Bis dahin wollen die Initiatoren des Vereins "Fukushima nie vergessen" in 13 Städten entlang des Rheins unter dem Aktionsmotto "Alle strahlen – Keiner lacht! Kein Super-GAU am Rhein!" ihrer Forderung nach sofortiger Stilllegung von Frankreichs ältestem Kernkraftwerk Ausdruck verleihen. Etwa 30 Teilnehmer der Montagsmahnwachen auf dem Breisacher Neutorplatz verabschiedeten das Motorboot. Ein zu Wasser gelassenes Schlauchboot überbrachte Transparente, auf denen mehrsprachig auf die von Atomkraftwerken ausgehende radioaktive Gefahr aufmerksam gemacht wird.
Petition an den französischen Präsidenten
Der Breisacher Gustav Rosa, Mitinitiator der seit über 4 Jahren stattfindenden Montagsmahnwachen gegen das AKW Fessenheim, erinnerte den französischen Präsidenten François Hollande an sein Wahlkampfversprechen, das Kraftwerk bis 2016 stilllegen zu wollen. Die Protestaktion bezeichnete er als symbolischen Akt. "Die Kernkraftgegner Europas sitzen alle in einem Boot", sagte Rosa.
Rainer Johannsmeier vom Verein "Fukushima nie vergessen" verlas eine an den französischen Staatspräsidenten gerichtete Petition. In ihr wird Hollande aufgefordert, per Präsidentendekret die sofortige Abschaltung des ältesten und störanfälligsten französischen Kernkraftwerks anzuordnen. Parallel zu der Bootsfahrt werden Mitglieder des Vereins auf dem Landweg die einzelnen Rheinstädte anfahren, in denen am Flussufer Protestaktionen geplant sind. Nach Angaben der Veranstalter wird dies unter anderem in Mannheim, Mainz, Bonn, Köln, Düsseldorf, Duisburg und dem holländischen Nimwegen der Fall sein.
Kontakt und Info: http://www.fukushima-nie-vergessen.de