Mit ein paar Stunden Verspätung - wie üblich - hat die EDF mitgeteilt: "Am 2. Juli um 9:10 Uhr, hat der Ausfall einer der Pumpen des Primärkreislaufs im AKW Fessenheim die automatische Abschaltung von Reaktor 2. ausgelöst". Und - auch wie üblich - ohne überhaupt zu wissen, warum diese Pumpe ausfiel, teilte die EDF weiter mit, dass durch den Vorfall "kein Schaden für die Umwelt oder für die Sicherheit" erfolgt sei.
Dazu muss man wissen, dass diese primäre Pumpe ein Gewicht von fast 100 Tonnen hat und mit sehr hoher Drehzahl (etwa 1500 U / min) läuft. Sie pumpt das Wasser unter hohem Druck (über 50 bar) und hoher Temperatur (260° C) und arbeitet im radioaktiven Kreislauf.
Der Ausfall einer primären Pumpe erzeugt ein Ungleichgewicht bei der Temperatur im Reaktor (1/3 des Volumens wird nicht gekühlt), was zu einer erhöhten Alterung des Reaktormantels in dem betroffenen Bereich führt.
Man muss wissen, dass der Ausfall / das Abschalten einer mit 1500 U / min rotierenden Pumpe nicht ohne Auswirkungen auf die künftige Arbeitskapazität dieser Pumpe bleibt.
Die Pumpe fiel an diesem Abend aufgrund eines Stromausfalls oder wegen Verschleiß aus. Es ist sicherlich zu früh, um dazu konkretere Angaben zu machen.
Kaum ein Jahr nach der letzten Zehnjahresinspektion des Reaktors, wirft der Ausfall eines wesentlichen (essentiellen) Funktionselements die Frage auf, ob die Entscheidung der ASN die Laufzeit weiter zu verlängern vertretbar bleibt.
Für die Organisationen, die das AKW seit Beginn seiner Laufzeit kritisch begleiten, steht außer Frage, dass der Reaktor 2 hochgefahren werden wird, ohne dass vorher die Ursache des Pumpenausfalls untersucht und ohne dass ein gründlicher Materialtest der betroffenen Teile der Pumpe durchgeführt wird.
Angesichts der Kosten für die notwendigen Arbeiten für die Sicherheitsprüfung durch die ASN und der von Präsident Hollande versprochenes Schließung verlangen wir eine sofortige und endgültige Abschaltung dieses Reaktors.
Wir fordern von der EDF eine Abschaltung des AKWs Fessenheim. Es gab und gibt keinen Energieengpass für die Region Elsass. Bereits 2011 war das AKW über 3 Monate ausgefallen, ohne dass es Konsequenzen für die Region gegeben hätte
Jean-Marie Brom (06 08 98 79 40)
