TOKIO (dpa). Der japanische Konzern Hitachi hat Pläne für Atomkraftwerks-Projekte in Großbritannien auf Eis gelegt. Das japanische Industriekonglomerat werde in diesem Zusammenhang einen Verlust von rund 300 Milliarden Yen (gut 2,4 Milliarden Euro) verbuchen, erklärte Hitachi am Donnerstag in Tokio. Wie Hitachis britische Atomkraft-Tochter Horizon erklärte, seien die Projekte daran gescheitert, dass Hitachi sowie die britische und die japanische Regierung sich nicht auf eine Finanzierung einigen konnten. Die Atomkraft-Branche leidet unter stark steigenden Kosten, der Konkurrenz günstigerer Energieträger sowie einer strengen Regulierung. Ob auch die Unsicherheiten über den geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der EU eine Rolle spielen, ging aus der Mitteilung nicht hervor.
Konkret wird Horizon das geplante Atomkraftwerk Wylfa Newydd im nordwalisischen Anglesey auf Eis legen. Auch Arbeiten an einem zweiten Projekt im englischen Oldbury werden demnach gestoppt. Das Kraftwerk sollte 20 Milliarden Pfund (22,5 Milliarden Euro) kosten.