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04-05-13
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim
Atomkraft

Hunderte demonstrieren für Erhalt von Akw Fessenheim


Foto: AFP

Hunderte Menschen sind am Samstag für den Erhalt des umstrittenen französischen Atomkraftwerks Fessenheim auf die Straße gegangen. Die Teilnehmer fürchten eine wirtschaftliche Verödung der Region.

Laut der Polizei demonstrierten rund 500 Menschen, die Organisatoren sprachen von 700 Demonstranten. Frankreichs Präsident François Hollande hat die Abschaltung des Akws, das als besonders störanfällig gilt, vor dem Ende seiner Amtszeit versprochen.

Die Teilnehmer des Marsches warfen den Behörden vor, das Akw aus rein wahltaktischen Gründen schließen zu wollen. Sie fürchten eine wirtschaftliche Verödung der Region im Fall eines Aus für Fessenheim. Reaktorblock 1 des umstrittenen Atomkraftwerks am Oberrhein wurde 1977 in Betrieb genommen und ist damit der älteste noch in Betrieb befindliche Druckwasserreaktor in Frankreich. Reaktorblock 2 ist ein Jahr jünger.

Atomkraftgegner auf beiden Seiten des Rheins fordern bereits seit Jahren die sofortige Stilllegung des Akw. Sie begründen dies auch mit dem Erdbebenrisiko im Oberrheingraben. Außerdem verweisen die Gegner auf die Gefahr eines Dammbruchs am Rheinkanal, an dem das Akw liegt. In diesem Fall könnte nach ihrer Überzeugung wie im japanischen Fukushima das Kühlsystem ausfallen.

Mehr zum Thema:

    Fessenheim: Auch der zweite Reaktor darf weiter laufen

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Online Kommentare:

Die veröffentlichten Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

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Alfons Hauser: 04. Mai 2013 - 22:31 Uhr

    Das AKW Fessenheim muss unbedingt vom Netz, andere Arbeitsplätze müssen damit in diesem Zusammenhang geschaffen werden.
    Diese Demo war unnötig.

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Rainer Brombach: 05. Mai 2013 - 07:37 Uhr

    @Alfons Hauser
    Demonstrationen sind niemals unnötig. Sie sind Ausdruck unserer Meinungsfreiheit. Sie und ich müssen die Meinung der Demonstranten schließlich nicht teilen.

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Gustav Rosa: 05. Mai 2013 - 13:38 Uhr

    Es gibt Demos, wo die Bevölkerung auf die Straße geht, und es gibt Demos, wo das Geld auf die Straße geht...

    Ich habe schon pro-AKW-Demos erlebt, auf denen die Plakate alle aus einem Guss und noch druckfrisch waren, und die Demonstrierenden dies wärend ihrer Arbeitszeit taten. Am Ende soll es dann noch Würstchen und Bier gegeben haben. Das erinnert stark an die früheren Kundgebungen im Ostblock - und die hatten mit Demokratie wahrlich nicht viel zu tun.

    Ebenso könnte man über freie und gekaufte Meinung diskutieren.

    Der Rückbau des AKWs in Fessenheim bietet für die kommenden Jahrzehnte gesicherte Arbeitsplätze. Wenn parallel dazu die Energiewende in Frankreich eingeläutet wird, dann bringt das mit Sicherheit Aufschwung in die jetzt ziemlich verödete Wirtschaftsregion.

    Hier spielt die Atomlobby ihre letzten Karten aus. Alibinachrüstung und Laufzeitverlängerung sind Russisch-Roulette. Präsident François Hollande tut gut daran, diesem "Glücksspiel" ein schnelles Ende zu bereiten.

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Kommentar wieder entfernt.

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Gustav Rosa: 05. Mai 2013 - 18:59 Uhr

    Präsident François Hollande ist kein Atomkraftgegner. Daraus hat er nie ein Hehl gemacht. Aber er will das AKW Fessenheim endgültig stilllegen! Und viele Zeichen aus Paris deuten darauf hin, dass er es ernst meint.
    Wo die Protestbewegung früher völlig ignoriert wurde, werden heute Briefe zügig beantwortet. Es haben schon direkte Kontakttreffen stattgefunden. Auch Roy Tangui ist gesprächsbereit. Das hat es früher alles nicht gegeben. Und das macht die Atomlobby auch so nervös, dass sie ihre Anhänger auf die Straße schickt.
    Jetzt heißt es (auch auf deutscher Seite): Nicht zufrieden zurücklehnen (einschlafen) und tatenlos abwarten, sondern den Ausstieg aktiv unterstützen. Damit tun sich viele Lokalpolitiker in unserer Region leider immer noch schwer.

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Berthold Metzler: 05. Mai 2013 - 22:36 Uhr

    Herr Rose, können sie sich noch erinnern, bei welcher Demo Sie "die druckfrischen Plakate aus einem Guss" bei bezahlten Demonstranten gesehen haben wollen und wurde darüber in der Presse berichtet? Sie unterstellen den Fessenheimern, dass sie für Geld für fremde Interessen demonstrieren. Ich habe schon zu viele solche Märchen von Links-grün gehört um das zu glauben. - Man kann es den Fessenheimern abnehmen, dass sie aus eigenem Interesse für ihre Arbeit demonstrieren und dass sie zeigen wollen, dass sie verantwortungsvoll handeln.

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Gustav Rosa: 06. Mai 2013 - 08:25 Uhr

    @Berthold Metzler:
    Das Thema ist zu ernst, um Märchen zu erzählen. Hier der Link zu dem Bericht über die Kundgebung, die ich meine: spd-breisach.de/index.php. Der Unterschied zwischen Einfalt und Vielfalt sollte unschwer zu erkennen sein.

    Und dass wir Atomkraftgegner über alle Parteigrenzen hinweg die Sorgen der Fessenheimer ernst nehmen, geht schon aus den vielen Versuchen diesbezüglich mit ihnen Kontakt aufzunehmen hervor: spd-breisach.de/index.php. Leider blieben unsere Briefe und Gesprächsangebote bisher ohne Antwort.

    Seitdem Paris die endgültige Stilllegung verkündet hat gilt für uns auch: "Fessenheim OUI ! Nucléaire NON MERCI !"

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Martin Rotzinger: 06. Mai 2013 - 08:42 Uhr

    "Leider blieben unsere Briefe und Gesprächsangebote bisher ohne Antwort."

    tja, Herr Rosa, vielleicht wollen die Franzosen Ihre Bevormundung nicht.

    mfg

    PS es soll auch sowas wie vielfältige Einfaltigkeit geben... :o

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Rainer Schwarz: 06. Mai 2013 - 09:07 Uhr

Bei den Ostblock-Kundgebungen, lieber Herr Rosa, gab es weder Würstchen noch Bier - dies schon alleine wegen der chronischen Mangelwirtschaft, die stets als probates Mittel zur Zähmung des Volkes angesehen worden war. Was es aber effektiv gab, waren die Kids, die bei jeder Kundgebung brav die Fähnchen schwenkten, um negative Konsequenzen im Alltag, etwa in der Schule, abzuwenden. Das war, wenn Sie so wollen, eine dritte Art der Meinung - neben der "freien" und "gekauften" - eben die "eingeschüchterte" Meinung. Beides dies erinnert allerdings - und zwar in fataler Weise - an die früheren Kundgebungen in der Geschichte unseres Landes. Ob man die Kids "Pimpfe und Jungmädels", "Pioniere" oder eben www.augsburger-allgemeine.de/img/14386836-640539914/topTeaser_copy-of-kinder-gegen-atomkraft.tif.jpg nannte...

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Rainer Schwarz: 06. Mai 2013 - 09:39 Uhr

"Seitdem Paris die endgültige Stilllegung verkündet hat gilt für uns auch: Fessenheim OUI ! Nucléaire NON MERCI !"

Ach wirklich? Wie sieht dann Ihr neuer Aufkleber aus? Bislang sehe ich nur, dass Sie die geballte rote Faust entfernt haben: vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/images/upload/Fessenheim_abschalten.jpg . Da aber ganz Südbaden auch damit verschandelt genug bleibt, treibt's mir bei jedem Frankreich-Aufenthalt eine ganz andere Röte ins Gesicht!

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Thomas Klein: 06. Mai 2013 - 12:10 Uhr

Schluß jetzt mit der Atomlobby ! Schaltet jetzt endlich die AKW's ab !Wir wollen weder ein weiteres Fukushima noch ein Tschernobyl noch ein Harrisburg. Wir wollen eine saubere Umwelt und das auch den Nachkommen so hinerlassen !

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Michael Riedle: 06. Mai 2013 - 12:43 Uhr

Bei nur 500 Demonstranten scheint es wohl auch ein klares Zeichen aus "Frankreich" zu sein, das AKW abzuschalten. Schön zu hören.

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Berthold Metzler: 06. Mai 2013 - 19:58 Uhr

    Andersdenkende bezeichnen Sie selbst, Herr Rosa, in Ihrem Link als "Bestellte Demonstranten". Das ist nun wirklich kein Beweis für Ihre Behauptung, die Pro-Fessenheim Demonstranten würden eine "gekaufte Meinung" vertreten.
    Auch ist im Demonstrationsrecht nicht vorgesehen, dass jeder nur seine alten selbstgebastelten Plakate mitbringen darf. Das "Nai hämmer gsait" sieht jedenfalls auch eher druckfrisch und gut bekannt aus.
    Als bezahlte Demonstranten sind mir aus der Presse die Gorleben -Aktivisten Stay und Frau Lecomte bekannt, die in Talkshows angeben, dass sie ihren Lebenunterhalt mit Sabotage verdienen; und sie nennen das Demonstration.

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Peter Scholl: 06. Mai 2013 - 20:47 Uhr

    Herr Schwarz, es gibt nur einen guten Satz !
    " Wende der Energiewende - Nein Danke ! "

    Die 500 Menschen sind nur wegen des französischen Frühstücks gekommen das die Direktoren jedem Demonstranten versprochen wurde, sonst wäre doch kein Mensch gekommen.

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Wolfgang Riesterer: 06. Mai 2013 - 21:44 Uhr

    Ganz ehrlich, ich weiß gar nicht wie man sich gegen die Abschaltung des AKW stellen kann? Wenn uns das Ding um die Ohren fliegt , dann ist Schluss mit lebenswertem Leben in unserer schönen Region. Dies gilt allerdings auch für andere AKW's. Als Beispiel am Hochrhein. Und immer nur wirtschaftliche Grundsätze in den Vordergrund zu stellen halte ich für falsch. Wir sollten besser gemeinsam mit unserem Elsässischen Freunden nach Lösungen suchen. Es gibt genügend Betriebe die schon fast verzweifelt nach Fachkräften suchen.


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