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Montag, 11.03.2021 - 10. Fukushima Jahrestag

501. Montagsdemo in Breisach.

Bei 11° C kamen 46 namentlich bekannte Atomkraftgegner aus Breisach, Vogtsburg, Weisweil, Jechtingen, Riegel, Merdingen, Gottenheim, March, Umkirch, Freiburg, Hexental, Bollschweil, Buggingen, Müllheim, Widensolen, Colmar und Labaroche auf den Neutorplatz. Vertreten waren stop fessenheim alsace, citoyens vigilantes, NABU, BUND, Mitwelt Stiftung Oberrhein, Aktionsbündnis Fessenheim stilllegen. Jetzt, AKWSBoHexental, Badisch-Elsässische Bürgerinitiativen, Umweltliste Breisach, Tierschutzpartei, Die Linke Breisgau-Hochschwarzwald, SPD Breisgau-Hochschwarzwald.

Die Freude war groß, nach so langer Zwangspause die alten Mitstreiter wieder zu sehen. Die ganze Region war vertreten, und natürlich haben es sich auch die Elsässer nicht nehmen lassen dabei zu sein.

In seiner Ansprache informierte Gustav über die Entwicklung in den letzten Monaten. Was von den südbadischen Medien kaum beachtet wird ist im Elsass und in ganz Frankreich so wichtig, dass renommierte Zeitungen und Magazine ausführlich berichten. Suzy und Lucien haben Kopien der Artikel aus der französischen Zeitschrift "Marianne" (vergleichbar mit Spiegel oder Stern in Deutschland) mitgebracht, wo auch die Mahnwache Dreyeckland im Interview zu Wort kommt.

Unter dem Strich bleibt festzustellen, dass - entgegen aller Unkenrufe - das Leben in Fessenheim unvermindert weiter geht. Es sind keine Lichter ausgegangen, die Infrastruktur leidet eher unter der Covid-19-Kriese, und 200 weggefallenen Arbeitsplätze haben keine Untergangsstimmung hervorgerufen.
Im Gegenteil: Der Immobilienmarkt zieht an - nicht zuletzt Dank der gestiegenen Anfrage von Interessenten aus Deutschland. Alle Hoffnungen sind jetzt auf die angekündigten Post-Fessenheim-Prozesse fokussiert.

Auch beim Thema "Neubau eines Technocentres in Fessenheim" mehren sich die Anzeichen, dass Paris - nicht zuletzt Dank der rheinüberschreitenden Proteste und der klaren deutschen Positionierung dagegen - einlenken wird. Auch bei der jüngsten Festlegung der Standorte für die angekündigte sechs neuen EPR-Anlagen ist Fessenheim nicht aufgeführt. Alles Zeichen für eine nicht-nukleare wirtschaftliche Zukunft in unserer Region.

Leider war uns der Wettergott nicht allzu gnädig gesinnt. Windböen und Regenschauer sind über den Neutorplatz gepeitscht, aber am Ende entschädigte uns ein prächtiger Regenbogen am Himmel. Wenn das kein gutes Omen ist: Ein Aufbruch in eine neue, strahlende aber unverstrahlte Zukunft hier am Oberrhein.

Daheim angekommen mussten die Banner und Fahnen, sowie der Regenschirm zum Trocknen aufgehängt werden.

p.s.

Im Elsass haben heute Mittag zwischen 11 und 13 Uhr ebenfalls Mahnwachen anlässlich des Fukushimatags stattgefunden.

Aus Mulouse meldet Gilles 35 – 40 Personen und einen Journalist sowie einen Fotograf von L’Alsace oder DNA. Besondere Vorkommnisse keine. Hier ein Foto dazu.

In Colmar waren es ähnlich viele, eine Fotoreporterin und ein Fernsehteam. Aline und Suzy hielten kurze Ansprachen. Die Mahnwache Dreyeckland war mit Carola, Danièle und mir vertreten, was unsere französischen Mitstreiter außerordentlich gefreut hat.

Aus Straßburg haben uns noch keine Rückmeldungen erreicht.

In Freiburg war die Antiatomgruppe mit einem Infostand auf dem Platz der alten Synagoge präsent. Hier haben 6 Atomkraftgegener Wind und Regen getrotzt.

Aus Emmendingen meldet Erharhard Schulz für die Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen eine Aktion mit einem Dutzend Teilnehmern. Dazu hat er uns erste Berichterstattungen (Artikel 1 und Artikel 2) zukommen lassen.

Pandemiebedingt sind die Mahnwachen vorübergehend ausgesetzt. Wir informieren, wenn sie wieder aufgenommen werden.

Text und Fotos: Gustav Rosa - SPD-Breisach und Irmgard Orthmayr - privat

Bilder 11.03.2020

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