473. Montagsdemo in Breisach und 94. Mahnwache in Endingen.
Bei 5° C kamen 9 namentlich bekannte Atomkraftgegner aus Breisach, Vogtsburg, Merdingen, Gottenheim, Freiburg-Hochdorf und Bollschweil (2 x SPD, 2 x ULB) via Skype und 6 aus Endingen via Zoom zu Videokonferenzen zusammen.
Christoph begrüßte die Teilnehmer aus Endingen und Irmgard die aus dem Dreyeckland. Gustav verlas seine Ansprache zeitgleich in beiden Videokonferenzen. Dann trennten sich die Wege.
In Endingen äußerte Armin den Wunsch lokale Aktionen nach dem Abschaltdatum am 30.06.2020 zu organisieren und durchzuführen. Gustav wies darauf hin, dass in diesem Sommer voraussichtlich keine öffentlichen Aktionen genehmigt werden würden. Trotzdem könnten die digitalen Beiträge parallel eingereicht und passend zum Termin veröffentlicht werden.
Des weiteren warnte Armin, dass die CDU sich offen für eine Rückkehr zur Atomkraft zeigt. Der BUND hat eine Unterschriftenaktion gestartet und dazu aufgerufen, solche Tendenzen im Keim zu ersticken. Dazu antwortete Gustav, dass diese Initiativen, die Ende Januar für Schlagzeilen in den Medien gesorgt hatte, im Augenblick in der großen Koalition am Widerstand der SPD scheitert. Der Wähler wird entscheiden, wie es in der kommenden Legislaturperiode weiter gehen wird.
Christoph kündigte an, dass nach der Stilllegung des Kernkraftwerks Fessenheim die Montagsmahnwachen in Endingen nur noch spontan und mindestens ein Mal im Jahr stattfinden werden. Gustav will auf alle Fälle bis November 2020 durchhalten und eventuell mit der 500. Mahnwache aufhören. Sollten sich Nachfolger finden, dann werden die Mahnwachen auch über diesen Termin hinaus weitergehen.
Um 18:30 Uhr verabschiedeten sich die Atomkraftgegner aus Endingen und Gustav gesellte sich zur Skype-Videokonferenz dazu.
Hier hatte sich eine regen Diskussion um die Meinungsverschiedenheiten zu einer Aktion entwickelt, die eine kleine Gruppe aus Freiburg gestartet hatte, in der unter anderem der Neubau einer Lagerhalle als Ersatz für die bestehenden Abklingbecken gefordert wurde. Das hatte zu großer Besorgnis vor allem im Elsass geführt. Die Mahnwache Dreyeckland hatte darauf mit einem Leserbrief reagiert, in dem es - wie auch das angeschriebene Umweltministerium in Stuttgart - gegen diese Forderung argumentiert hat. Jetzt dominieren Misserständnisse, Desinformationen und persönliche Befindlichkeiten die Szene. Eine Entwicklung, die nur der Atomwirtschaft in die Karten spielen dürfte und die schleunigst aufhören muss.
Leider haben es unsere Mitstreiter aus dem Elsass heute nicht geschafft, an der Videokonferenz teilzunehmen. Wir sind aber auch weiterhin über Telefon und E-Mail in einem regen Austausch. Sobald die Grenze an der Rheinbrücke in Breisach geöffnet wird, werden wir beantragen, unsere Montagsmahnwachen wieder auf dem Neutorplatz abhalten zu dürfen.
Unsere nächste Mahnwache findet am 18.2020 statt.
Text und Fotos: Gustav Rosa - SPD-Breisach und Irmgard Orthmayr - privat