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Montag, 02.12.2019

450. Montagsdemo in Breisach.

Bei -0° C kamen 95 namentlich bekannte Atomkraftgegner aus Breisach, Vogtsburg, Merdingen, Gottenheim, March, Umkirch, Freiburg-Hochdorf, Freiburg, Bollschweil, Bad Krozingen, Buggingen, Emmendingen, Endingen, Rustenhardt, Heiteren, Widensolen, Sainte-Marie-aux-Mines, Labaroche, Strasbourg und Soultz (12 x SPD, 6 x ULB, 2 x Grüne, 35 x Elsass) auf den Neutorplatz.

Zum Jubiläum sind Vertreter und Mitglieder vieler Vereine, Organisationen und politischer Parteien, die den Protest gegen Atomkraft aktiv unterstützen, auf den Neutorplatz gekommen. Erfreulich auch, dass gut ein Drittel aus dem Elsass angereist sind. Enttäuschend, dass früher prägende Gruppen und Aktivisten den Weg nach Breisach nicht gefunden haben. Auch die vielen Absagen aus der Politik haben Bürgermeister Oliver Rein im Stich gelassen. Damit wurde eine Gelegenheit verpasst, die letzten Monate vor und die zukünftigen Aufgaben nach der endgültigen Abschaltung des Atomkraftwerks in Fessenheim in ungezwungener Atmosphäre zu besprechen.

Das hat die tolle Stimmung auf dem Neutorplatz nicht geschmälert. Vom Münsterplatz aus Freiburg angereist war Axel mit seinem Maronistand. Anne, Bea und Denis haben heißen Bio-Glühwein und -Saft mitgebracht. Eckart spielte auf der Drehprgel Weihnachtslieder...

Um 19 Uhr begann der Umzug in die neu renovierte ev. Kirche. Hier hatte Fukushima Nie Vergessen das Lichtersymbol aufgestellt. Theo, Gerold, Gerd und Andreas empfingen uns mit passender Musik.

Die ökumenische Adventsandacht begann pünktlich um 19:15 Uhr. Münsterpfarrer Werner Bauer und Prädikantin Claudia Collet gestalteten den religiösen Teil des Abends.

Mit dem Lied "Die andere Wacht am Rhein", das alle zusammen gesungen haben wurde zum weltlichen Teil der Veranstaltung übergegangen. Nachdem Gustav die anwesenden Gäste persönlich begrüßt hat, hielt Irmgard die Ansprache für die Mahnwache Dreyeckland.

Bürgermeister Oliver Rein überbrachte die Grüße der Stadt Breisach. Er sicherte zu, dass das vor einem Jahr ins Gespräch gebrachte "Techno-Center" definitiv in Fessenheim nicht gebaut werden wird.

Als Überraschung führten Claudia und Gerd einen selbst entworfenen Antiatomrapp auf. Dafür wurden sie mit viel Applaus belohnt.

Aus Basel war der Präsident von TRAS, Jürg Stöcklin angereist. Er freute sich, dass in der Schweiz das AKW Mühleberg noch in diesem Monat endgültig stillgelegt wird. Dazu lud er zum Nachglühfest am 20. Dezember 2019 in Bern ein.

Für die Umweltverbände sprach Andreas Galli, der Vorsitzende von NABU-Kaiserstuhl e.V. Er wies auf die Gefahren der Atomkraft hin und darauf, dass es noch keine Lösung für eine sichere und langfristige Lagerung des Atommülls gibt.

Aus dem Elsass sprach Urgestein Jean-Jacques Rettig, schon bei dem erfolgreichen Kampf in Marckolsheim und Wyhl aktiv. Er traut der französischen Politik immer noch nicht und mahnte zur Wachsamkeit auch nachdem die beiden Reaktoren im AKW Fessenheim abgeschaltet sind.

Aus Bollschweil überbrachten Carola und Sigmund ihren Dank an die Organisatoren der Montagsmahnwachen in Breisach. Mit einer Ausgabe des Grundgesetzes und einem Weinpräsent würdigten sie den pausenlosen Einsatz der Organisatoren.

Zum Ausklang wurde bei einem Imbiss und Getränken noch lange diskutiert. Die Reihen lichteten sich dann, weil Busverbindungen genutzt werden mussten.

Eine gelungene Veranstaltung mit dem Tenor, dass niemand der Anwesenden eine Folgeveranstaltung zur dann 500. Montagsmahnwache wünscht.

Dank an dieser Stelle an die Stadt Breisach, die gemeinsam mit eingeladen hat, an die Martin-Bucer-Kirchengemeinde für die Gastfreundschaft, an Münsterpfarrer Werner Bauer und Prädikantin Claudia Collet für die besinnliche Advensandacht, an das Bewirtungsteam, an alle helfenden Hände und an alle Spender.

Unsere nächste Mahnwache findet am 9.12.2019 statt.

Text und Fotos: Gustav Rosa - SPD-Breisach und Irmgard Orthmayr - privat

Bilder 02.12.2019

Bilder von Maik Bock