471. Montagsdemo in Breisach.
Bei 25° C und strahlendem Sonnenschein kamen letztendlich 12 namentlich bekannte Atomkraftgegner aus Breisach, Vogtsburg, Merdingen, Gottenheim, Freiburg-Hochdorf, Freiburg, Jechtingen, Endingen und Widensolen (3 x SPD, 2 x ULB, 2 x Elsass) über Videokonferenz zusammen.
Die Technik funktionierte sehr gut, die Qualität der Verbindung war befriedigend und alle Teilnehmer verhielten sich diszipliniert.
Gerd spielte das von ihm auf Deutsch übersetzte Lied von John Lennon "Imagine" und erhielt dafür mächtig Applaus. In seiner Ansprache bedankte sich Gustav für alle, die beim Erstellen der Videos Fotokollage zum 34. Gedenktag des Supergaus in Tscherbobyl. Sowohl die französische, als auch die deutsche Version werden vielfach angeklickt und haben mehrfach Lob und Anerkennung gefunden.
Christoph wies darauf hin, dass die 94. Montagsmahnwache in Endingen um eine Woche verschoben wird. Sie findet am 11.05.2020 als Videokonferenz über Zoom statt. Die Einladungen werden rechtzeitig verschickt.
Lucien stellte fest, dass sich die Aktienkurse der EdF auf einem erneuten Tiefstand befinden. Das sollte Anlass zur Sorge geben, weil dadurch beim Rückbau noch mehr gespart werden könnte. Damit steigen die Sicherheitsbedenken erneut.
Dann erinnerte er daran, dass am Abend zu später Stunde der lokale Sender Alsace von FR3 eine 40-minütige Dokumentation unter dem Titel "Fessenheim: Der Anfang vom Ende der Atomkraft in Frankreich" ausgestrahlt wird.
Anschließend entwickelte sich eine intensive Diskussion darüber, ob und in welcher Form die Mahnwache Dreyeckland nach der Stilllegung weiter geführt werden soll. Gustav erinnerte daran, dass das Motto, unter dem die Montagsmahnwachen in Breisach eingeleitet wurden, nicht Fessenheim sondern Atomkraft heißt. Auch ist die Gefahr einer Verstrahlung auch in Fessenheim noch lange nicht gebannt.
Diskutiert wurde auch der Pressebericht über den Vorstoß von Eberhard, der von der Landes- und Bundesregierung fordert, auf dem Gelände des Atomkraftwerks eine sichere Halle mit 1,8 m dicken Betonaußenwänden zu bauen, wo die abgebrannten Brennstäbe sicher abkühlen können. Lucien hob hervor, dass es wichtig sei, das Thema wieder in den vordergrund zu heben. Andererseits wurde allgemein kritisiert, dass ein Rückfall in die Schuldzuweisungspolitik sich kontraproduktiv auf die anstehenden Post-Fessenheim-Prozesse auswirken wird. Zudem werde die ohnehin angespannte Atmosphäre im Elsass zusätzlich aufgeheizt. Letztendlich bleiben solche Forderungen illusorisch...
Einig war man sich am Ende der heutigen Mahnwache darüber, dass neben den verschobenen Feierlichkeiten zur Einläutung der neuen, atomkraftfreien Zukunft im Elsass, ein kleines internes Freudenfest stattfinden soll. Dafür enpfielt Lucien eine Schifffahrt auf dem Rhein und den Seitenkanälen mit Zwischenstopps in Breisach und Colmar und entsprechender Bewirtung.
Unsere nächste Mahnwache findet am 4.05.2020 statt.
Text und Fotos: Gustav Rosa - SPD-Breisach und Irmgard Orthmayr - privat