275. Montagsdemo in Breisach als Parallelaktion zu der Antiatomkundgebung in Müllheim.
Bei warmen 26°C kamen heute 25 Atomkraftgegner aus Breisach, Vogtsburg, Whyl, March, Umkirch, Freiburg Hochdorf, Widensolen und Fessenheim (4 x SPD, 3 x ULB, 1 x Grüne, 3 x Elsass) auf den Neutorplatz.
Wieder suchten wir eine schattige Ecke auf dem Neutorplatz. Auch versprach Ginos Eis eine leckere Abkühlung, wovon reger Gebrauch gemacht wurde. Es gab viel Neues zu berichten und dementsprechend 3 Ansprachen.
Gustav berichtete über den SPD-Antrag aus dem Landtag mit der Forderung, die Landesregierung möge eine Reihe von 5 Maßnahmen zur Stilllegung des AKWs in Fessenheim beschließen. An erster Position die Forderung um "eine konkrete Zusammenarbeit mit dem französischen Staat sowie den nachgeordneten Verwaltungsbehörden und der Betreiberin des AKW Fessenheim aussehen könnte, mit dem Ziel, ein gewerbliches oder wissenschaftliches Unternehmen am Standort des AKW Fessenheim neu anzusiedeln". Dies fordern wir Mahnwacher schon seit ein paar Monaten und freuen uns, dass das jetzt auch in Stuttgart angekommen ist.
Die Abschaltung von Reaktor 2 auf Anordnung der ASN hat in den letzten Tagen für Schlagzeilen gesorgt. Gustav wertet das gewissermaßen als Kräftemessen zwischen der Regierung und der EDF. Weil letztere der Aufforderung, bis Ende Juni konkrete Pläne zum Abschaltvorgang abzuliefern nicht entsprochen hat, zeigt jetzt Paris, dass es am längeren Hebel hängt.
Auch die Antwort aus Paris auf den Brief der Stadträte aus Müllheim: "Noch vor Jahresende sollen die Weichen für dieses Vorhaben (Stilllegung) gestellt werden."
Beide Meldungen deuten darauf hin, dass der Abschalttermin in absehbare Nähe rückt.
Gustav weist noch darauf hin, dass die Mitstreiter von "Fukushima nie vergessen" ein Treffen für Samstag, der 30.07.16 von 14 bis 18 Uhr im Heinrich-Hansjakob-Haus in Freiburg, Talstr. 29 zum Thema "AKW Fessenheim - wie weiter?" geplant haben. Die Mahnwache aus Breisach wird kompetent vertreten sein. Hier die Einladung an alle Vertreter der Antiatombewegung teilzunehmen.
Dann staeht noch das Helferfest der Aktiven an der Planung und Durchführung des Tschernobyl-Gedenktages an. Der Termin wird nach Bestätigung mitgeteilt.
Hubert weist auf einem Schild auf die Sendung heute in der ARD hin mit dem Titel: "Wer bezahlt den Atomausstieg". Ich habe den Bericht soeben gesehen und eine weitere Bestätigung unserer Befürchtungen erlebt: Die Gewinne wurden als Dividende an die Aktionäre ausbezahlt, die anstehenden riesigen Kosten, sprich Verluste, werden am Steuerzahler hängen bleiben.
Lucien hat zwei Berichte aus der französischen Presse mitgebracht, die er kurz vorstellt.
Vincent Maillard (Präsident von Plûm Energie) analysiert die Wirtschaftlichkeit des Atomkraftwerks und kommt zu ähnlichen Ergebnissen, wie wir sie schon seit Monaten in Form einer von Lucien verfassten "Rentabilitätsstudie" an die Presse und an die Lokalpolitiker verschicken. Der Betrieb der Anlage ist inzwischen äußerst unrentabel geworden.
Proffesseur Canandeau, einst in einer Führungsposition bei der Atomwirtschaft beschäftigt, analysiert die Klage von TRAS, welche diesmal gegen den Französischen Staat gerichtet ist und die Sicherheit des Atomkraftwerks anzweifelt.
Ilse berichtet über die Kontaktaufnahme der Organisation "Ärzte gegen Atomkraft". Hier sollen gegenseitige Unterschriftenaktionen unterstützt werden. Eines der Ziele ist den Stopp der Belieferung mit Brennelementen aus deutschen Wiederaufbereitungsanlagen.
Unsere nächste Mahnwache findet am 1.08.2016 statt.
Text und Fotos: Gustav Rosa - SPD-Breisach und Irmgard Orthmayr - privat