"Gekommen um zu hören! Dialog zum Klimaschutz."
Bei 15° C kamen 45 namentlich bekannte Atomkraftgegner aus Breisach, Vogtsburg, Jechtingen, Merdingen, Gottenheim, March, Umkirch, Freiburg-Hochdorf, Freiburg, Bollschweil, Bad Krozingen, Rustenhardt, Heiteren, Widensolen, Colmar und Lapoutroie (12 x Elsass) auf den Platz der alten Synagoge in Freiburg.
Die SPD-Freiburg war Gastgeberin der Aktion der Bundestagsfraktion, deren Ehrengast die amtierende Bundesumweltministerin, Svenja Schulze, war. MdB Johannes Fechner begrüßte die Gäste, darunter die drei Stadtbürgermeister von Freiburg, Gerda Stuchlik, Prof. Dr. Martin Haag und Ulrich von Kirchbach, die Vertreter von "Fridays for Future" aus Freiburg, die Atomkraftgegner (Deutsche und Franzosen) von der Mahnwache Dreyeckland, sowie alle anwesenden Besucher.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze stellte in ihrer Ansprache die gesetzten Ziele (die erreichten und die angestrebten) vor. Sie bestätigte den Willen zum Ausstieg aus der Atomkraft und erteilte den Plänen, auf dem Gelände des Atomkraftwerks Fessenheim ein so genanntes "Techno-Centre" zu errichten, eine klare und deutliche Absage. Dafür erntete sie spontanen Applaus.
Sarah-Lea Kuner von Fridays for Future forderte in einer Ansprache die Bundesregierung zum sofortigen Handeln auf.
Anschließend beantwortete die Ministerin Fragen von Bürgern.
Lucien Jenny zeigte sich über einen so volksnahen Auftritt eines Regierungsmitglieds freudig überrascht. Er wies auf die Atompolitik in Frankreich hin und bat darum, auch aus Berlin Druck auszuüben. Als Geschenk haben die Elsässer eine Flasche Wein und ein Bild mit einer Karikatur mitgebracht. Dem schloss sich SPD-Mitglied Gustav Rosa aus Breisach an und überreichte weitere Geschenke: Eine Antiatomfahne und zwei DVDs mit einem Video, das acht Jahre Widerstand gegen das AKW Fessenheim dokumentiert, mit der Bitte, eines davon dem Umweltministerium in Paris zukommen zu lassen. In seiner Ansprache forderte er auf, dem Beispiel der Mahnwacher, dem sich schon die ersten Lokalpolitiker aus Südbaden und dem Elsass angeschlossen haben, zu folgen und auch auf der höchsten politischen Ebene in Berlin und Paris in zwei Sprachen aber mit einer Stimme zu sprechen.
Am Ende des Besuchs liehen sich die Vertreter von "Fridays for Future" das Megaphon aus und skandierten ihre Forderungen. Dem schlossen sich die "Oldies for Future" an: "Wir sind alt, wir sind laut, weil man euch die Zukunft klaut!"
Text: Gustav Rosa ::: SPD-Breisach und Fotos: Irmgard Orthmayr ::: privat