"Syndicats CGT & UFICT-CGT" hatten zu einer Energiedebatte eingeladen. Am 6.06.2012 haben sich ca. 80 Besucher im Salle des fêtes in Fessenheim eingefunden, darunter auch 7 Mahnwacher vom Neutorplatz in Breisach.
Nach Begrüßung und Einführung in die Thematik wurde in kurzen Videofilmausschnitten die französische Energiepolitik vorgestellt. Es wurde auch auf die globale Entwicklung (Erzeugung und Verbrauch) und auf die atomaren Umweltkatastrophen eingegangen
Die Vertreterin der Gewerkschaften, Frau Marie-Claire Cailletaud, verteidigte die französische Atompolitik. Dabei stellte sie ziemlich einseitige Vergleiche an und zitierte deutsche Politiker - in manchen Punkten etwas realitätsfremd.
Der Vertreter der Belegschaft, Herr Jean-Luc Cardoso, vertrat eine ähnliche Sichtweise. Ihm war es wichtig zu betonen, dass im AKW die Sicherheit an oberster Position steht und immer voll und ganz gewährleistet ist. Die Ingenieure und Arbeiter sind kompetent und verrichten ihre Tätigkeit gewissenhaft und zuverlässig.
Die anschließende Diskussionsrunde verlief anfangs äußerst turbulent und war von Emotionen und erregten Wortbeiträgen geprägt. Verschiedene Parteien und Interessensgruppen hielten stur an ihren alten, bekannten Positionen fest und reklamierten die eigenen Wahrheiten als einzig richtige für sich.
Erst Jean-Marie Brom gelang es, mit ruhiger und sicherer Stimme Sachlichkeit in die Debatte zu bringen.
Angesprochen wurden fast alle Themenbereiche, die mit dem Weiterbetrieb des AKWs Fessenheim zusammenhängen: Billige Energieerzeugung, Sichere Arbeitsplätze, Lobbypolitik, Verknüpfung zwischen friedlicher und militärischer Nutzung, französischer Nationalstolz, Atommacht Frankreich, CLIS, Sicherheitsfragen, Flugzeugabsturz, Terroranschlag, atomare Verseuchung, Versicherung, Gesundheit, erneuerbare Energien…
Die Fragen zum Thema Arbeitsplätze nach einem Abschalten konnten leicht und glaubhaft beantwortet werden. Die Gegenfragen zum Thema Endlagerung oder atomare Katastrophe hingegen nicht.
Fazit: Man redet miteinander, auch wenn man (noch) nicht aufmerksam genug zuhört.
Diesen Dialog gilt es fortzuführen und auszubauen.
Fessenheim OUI - Nucléaire NON MERCI !
Text und Fotos: Gustav Rosa ::: SPD-Breisach
p.s. Hier unser Schreiben an die Veranstalter:
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