Das Aktionsbündnis "Fessenheim stilllegen: Jetzt!" hatte aufgerufen, einen atomaren Unfall im AKW Fessenheim zu simulieren. Die Behörden und die Bevölkerung sollten den Ernstfall proben und das Gebiet fluchtartig verlassen.
Die Mahnwachenden vom Neutorplatz in Breisach hatten zugesagt mitzumachen. Um 10:00 Uhr trafen wir uns auf dem Kiesparkplatz am Harelungenweg. Dort warteten wir vergebens auf Verstärkung und fuhren um 10:15 los.
In Müllheim trafen wir gegen 10:40 Uhr ein und wurden von den Veranstaltern freudig begrüßt. Uli wies uns ein. Es gab eine kurze Ansprache, Megaphondurchsagen, Sirenengeheul und die üblichen Rufe: "Abschalten - Jetzt!".
Mit leichter Verspätung fuhren wir dann los. Der Konvoi bestand aus über 100 Fahrzeugen, davon 30 Traktoren. Wir kamen nur sehr langsam voran. Die Radfahrenden überholten uns mehrfach. Die Polizei eskortierte uns und sorgte für einen reibungslosen Ablauf.
gegen 13:30 Uhr trafen wir in Heitersheim ein. Auch hier alles perfekt vorbereitet. Getränke, Grillwürstchen, Kaffee und Kuchen warteten auf Abnehmer. Es gab verschiedene Informationsstände und ein Dekontaminierungszelt.
Wieder kurze Redebeiträge, eine kleine Gesangeinlage mit Gisella und die obligaten Sprechchöre: "Abschalten!"
Der Ruf nach den verantwortlichen Politikern und Behördenträgern, die im Vorfeld alle eingeladen worden waren, blieb erfolglos. Niemand ist der Einladung gefolgt - auch ein Beweis von Hilflosigkeit.
Eine erfolgreiche Aktion die ein Mal mehr die traurige Wahrheit vor Augen führt: Im Ernstfall gibt es keine Möglichkeit, die gesamte Bevölkerung zu evakuieren.
Das dritte Fernsehen hat in den Nachrichtensendungen ausführlich berichtet.
Der Bericht der Badischen Zeitung [hier].
Text und Fotos: Gustav Rosa ::: SPD-Breisachund Irmgard Orthmayr ::: privat