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Montag, 20.07.2015

222. Montagsdemo in Breisach als Parallelaktion zu der Antiatomkundgebung in Müllheim.

29° C und Sonnenschein - Hochsommer in Breisach. 33 namentlich bekannte Atomkraftgegner aus Breisach, Vogtsburg, Bad Krozingen, March, Umkirch, Freiburg, Lindau und Heiteren (2 x SPD, 2 x ULB, 2 x Grüne, 1 x Elsass) forderten ein Mal mehr den Ausstieg aus der Atomenergie.

Touristen aus Lindau lobten unsere Aktion und wünschten uns Gutes Gelingen.

Gustav berichtete von der Aktion von heute Mittag. Ein voll besetzter PKW startete um 11:20 Uhr vom Kiesparkplatz in Richtung Fessenheim um die Teilnehmer an der alternatiba Fahrradtour zu begrüßen und auf ihrem Weg nach Tunsel zu begleiten. Diese wurden vor dem Nebeneingang zum AKW angetroffen. Hinter dem Tor hatten sich ein paar Betriebszugehörige versammelt. Sie wurden vom uniformierten Mitgliedern des Werkschutzes auf Abstand gehalten.

Nach ein paar kurzen Reden zur Energiepolitik setzte sich die Gruppe Richtung Rheinbrücke in Bewegung. Der PKW Mahnwache Breisach reihte sich am Ende der Fahrräder ein. Am Place des Energies hatten Unterstützer einen kleinen Erfrischungsstand aufgebaut. Hier kontrollierte die Gendarmerie die Personalien aller Anwesenden, was bei Einigen auf Unmut stieß.

Eine weitere noch strengere Kontrolle fand auf einem Parkplatz kurz vor der Grenze zu Deutschland statt. Hier zeigte die französische Staatsmacht geballte Polizeipräsenz. Dies trug zu einer leicht angespannter Stimmung bei. Trotzdem konnten wir keine Zwischenfälle feststellen.

Auf deutschem Hoheitsgebiet verlief die Fahrt reibungslos. Unser PKW sicherte den Schluss der Kolonne ab. In Hartheim wurde eine Teilnehmerin, deren Fahrrad einen Reifenschaden erlitten hatte, mitgenommen. Relativ pünktlich ereichten alle das Etappenziel: Den Hof der Garten-Coop in Tunsel.

Auch hier wurden Begrüßungsreden gehalten und gemeinsam lautstark zu einer nachhaltigeren Energieproduktion aufgerufen. Inzwischen war auch der SWR eingetroffen. Ein Radiobericht wurde schon ein paar Stunden später gesendet. Hier verabschiedete sich die Mahnwache Breisach und trat den Heimweg an.

Anne berichtete, dass dort kurze Zeit darauf ein Großeinsatz der deutschen Polizei stattfand. Wieder wurden Personalien aufgenommen - auch von den Gastgebern vor Ort. Jetzt drohte die Lage zu eskalieren. Die Beamten begründeten ihren Einsatz mit einer Anzeige aus dem AKW Fessenheim, die über die Staatsanwaltschaft über die Landesgrenze hinweg gestellt worden sei.

Madeleine ergänzte, dass der Einsatz auf französischer Seite mit Angst vor einer Organisation, die Moscheen und Synagogen bedroht, gerechtfertigt wurde. Auch gäbe es neue Gesetze zu Versammlungen und Kundgebungen.

Abschließend bekräftigte Gustav im Namen der Mahnwache Breisach, man habe an keiner unangemeldeten Kundgebung teilgenommen sondern lediglich die alternatiba Fahrradtour auf ihrem Weg von Fessenheim bis Tunsel begleitet.

Nachtrag: Bei privaten Gesprächen haben einzelne Polizisten sowohl in Fessenheim als auch in Tunsel zugegeben, dass auch sie Angst vor dem AKW haben und unseren Protest persönlich unterstützen, hier aber nur ihren Dienst verrichten müssen.

Unsere nächste Mahnwache findet am 27.07.2015 statt.

Text und Fotos: Gustav Rosa - SPD-Breisach und Irmgard Orthmayr - privat

Bilder 20.07.2015

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