64. Montagsdemo in Breisach als Parallelaktion zu der Antiatomkundgebung in Müllheim.
Zu dieser Mahnwache war ein prominenter Vertreter der Antiatombewegung als Redner eingeladen. Axel Mayer, Geschäftsführer des BUND Südlicher Oberrhein und Vizepräsident des Trinationalen Atomschutzverbandes TRAS, referierte zum Thema Katastrophenschutz.
Nach einer kurzen Begrüßung und einem Lob an die Ausdauer der Mahnwacher vom Neutorplatz in Breisach schlug Axel Mayer einen Bogen zu der Verseuchung des Grundwassers durch Kalisalze, die seit Jahren auch das Trinkwasser von Breisach gefärdet. Auch hier sind die Verursacher - ähnlich wie beim Atommüll - bis heute nicht zur Kasse gebeten worden. Die enormen Kosten müssen von der Allgemeinheit getragen werden.
Zum Thema Katastrophenschutz gibt es keine wirkungsvollen Pläne. Regierungspräsidium und Gemeinden schieben die Kompetenzen einander zu. Ein Unfall wie in Tschernobyl oder Fukushima würde eine ganze Region von Fessenheim bis Stuttgart verseuchen. Eine halbe Million Menschen müssten evakuiert werden. Bis heute weiß niemand, wie das im Ernstfall ablaufen soll.
Die angestrebten Auflagen der Atomaufsichtsbehörden, zu denen unter anderem auch die Verstärkung der Bodenplatte zählt, täuschen der Bevölkerung eine Sicherheit vor, die - wie aus Fachkreisen verlautet - so nicht gegeben sein kann.
Die gut 50 Mahnwacher hörten aufmerksam zu. Eine Unterschriftenliste wurde herumgereicht und Informationsmaterial verteilt.
Die Aktualität des Themas Katastrophenschutz beweist auch der Pressebericht, der eineinhalb Stunden nach der Montagsmahnwache in der Badischen Zeitung veröffentlicht wurde: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/fuer-fessenheim-gibt-es-keine-neuen-evakuierungsplaene--61439470.html
Unsere nächste Mahnwache findet am kommenden Montag, 16.07.2012 statt.
Text Gustav Rosa ::: SPD-Breisach, Fotos Irmgard Orthmayr